Pressemitteilung
NABU NRW | Nr 08/19 | 14. FEBRUAR 2019
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Volksbegehren für die Artenvielfalt auch in
NRW notwendig NABU NRW: Alle Abbrucharbeiten am Landesnaturschutzgesetz
und Änderungen am Jagdgesetz müssen sofort eingestellt werden
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Düsseldorf – Während
sich die Bevölkerung in Bayern mit dem erfolgreich geführten Volksbegehren
deutlich für mehr Artenvielfalt und Naturschönheit ausgesprochen hat und die
Landesregierung damit zu mehr Naturschutz zwingen will, werden in
Nordrhein-Westfalen gerade völlig gegensätzliche Fakten geschaffen. Hier
streicht die schwarz-gelbe Mehrheit im Düsseldorfer Landtag gerade das
Landesnaturschutzgesetz kräftig zusammen und macht das Jagdgesetz zu einem
reinen Lobbygesetz für die Jäger. „Der NABU hofft, dass die Politiker in NRW
„den Schuss aus Bayern“ gehört haben und diese Abbrucharbeiten am Artenschutz
sofort einstellen“, sagt Heinz Kowalski, stellvertretender Vorsitzender des
NABU NRW. Ansonsten müsse auch in NRW ein Volksbegehren eingeleitet werden. Der
NABU sei überzeugt, dass es für ein solches Volksbegehren zahlreiche
Partnerverbände und genügend Stimmen in der Bevölkerung gibt.
„Das dramatische Artensterben bei vielen Vogelarten
und bei den Insekten muss die Politik endlich zu konkreten Handlungen
veranlassen, statt lediglich in Sonntagsreden die Honigbiene als systemrelevant
zu bezeichnen“, so Kowalski weiter. Besonders die Vögel der Agrarlandschaft wie
Kiebitz, Uferschnepfe und Feldlerche seien aus vielen Gebieten
Nordrhein-Westfalens bereits verschwunden und um mehr als die Hälfte ihres
ursprünglichen Bestandes reduziert worden.
Noch stärker habe es die Insekten getroffen,
angefangen von den Wildbienen bis hin zu den Schmetterlingen. Hier hatte der
Entomologische Verein Krefeld im Rahmen seiner über 30 Jahre durchgeführten
Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen dramatische Rückgänge festgestellt. So
hat allein die Masse der in den Gebieten untersuchten Insekten um rund drei
Viertel abgenommen. „Damit aber fehlen Bestäuber für Blumen, Obstbäume und
viele Pflanzen und mangels Insektennahrung bekommen die Vögel ihre Jungen nicht
mehr aufgezogen“, erklärt Kowalski.
Der NABU fordert den Landtag und die Landesregierung
deshalb auf, ihre gegen den Artenschutz gerichtete Politik unverzüglich zu
beenden und eine Kehrtwende einzuleiten, von der die Natur und die Menschen in
NRW profitieren.
Für Rückfragen:
Josef Tumbrinck, Vorsitzender NABU NRW, mobil: 0171
38 67 379
Heinz Kowalski, stellv. Landesvorsitzender, mobil:
0160 885 63 96